Es ist Montag, read-weekly-gossip-Tag,
Also, HEY RWG!
Heute reden wir über den Einfluss unserer Handys auf unsere Gesellschaft. Denn obwohl so gut wie keiner dies zugeben will, sind wir alle doch irgendwie handysüchtig.
Als ich dies letztens im Plenum ansprach, wurde mir eigentlich kaum zugestimmt, jedoch bin ich mir sicher, dass die Aussage so stimmt. Denn eine Sucht kann man auch mit dem Synonym ,,Abhängigkeit’’ definieren... und sind wir nicht alle irgendwie abhängig von unseren Handys? Ich meine, wie viele von euch würden auf die Frage, was euer erster Schritt nach dem Aufwachen im Bett ist, damit antworten, dass ihr direkt nach euren Handys greift und auf die vertagten Nachrichten antwortet? Nein, ich kritisiere euch nicht, ihr seid ja nur integriert. Ich kritisiere die Integration der Normalität des Handys.
Doch wie sind wir nur so weit gekommen? Vor nicht einmal 20 Jahren hatte kaum jemand ein Handy, was heute absolut undenkbar wäre. Versteht mich nicht falsch: Es gibt nichts Verwerfliches daran, sein Handy gemäß seines Zwecks (also eigentlich: Telefonieren) zu benutzen. Muss es aber sein, dass wir durch unsere Handys ein Teil unseres Lebens verpassen? Merkt denn niemand sonst, dass unsere Handys genau darauf angelegt sind, uns abzulenken, indem sie merken, was genau wir mögen und was uns interessiert? Wie oft akzeptieren wir das Kleingedruckte, ohne es richtig durchzulesen oder zu verstehen, erlauben Cookies und zahlen mit unseren Daten, um ein nettes Spiel zu spielen oder schnell in ein neues soziales Netzwerk zu gelangen? Und damit ermöglichen wir es unseren Handys, uns mit für uns zugeschnittener Werbung zuzuballern, uns überwiegend Gruppen und Posts zu präsentieren, die uns interessieren und uns entsprechen können.
Wie oft habe ich also etwas online gesehen, wollte es unbedingt haben, habe es bestellt. Und wie lange hat dann die Freude darüber angehalten, dass das in der Online-Welt Bestellte den Weg vor meine Haustür gefunden hat? Ganz ehrlich: Nicht immer sehr lang. Während es erst ja ganz nett ist, Posts zu lesen, die die eigene Meinung wiederspiegeln - man fühlt sich in seinen Gedanken bestätigt - wird es dann aber doch langweilig. Man sieht nichts Neues mehr, kann sich nicht mit anderen Meinungen gedanklich beschäftigen und "wächst" irgendwie gar nicht mehr. Ich meine, man entwickelt sich nicht so weiter, wie es beispielsweise ein doch irgendwie spannendes Gespräch im Unterricht - ab und zu gibt's die ja! - bringen kann, wenn man etwas Neues hört und darüber nachdenkt.
Ich weiß gar nicht, wie viele Stunden ich schon mit unproduktivem Nichtstun an meinem Handy verbracht habe.
Klar, durch mein Handy kann ich in Kontakt zu meinen Freunden bleiben - viel leichter als die Menschen vor 20 Jahren ohne Handy vermutlich. Und es ist auch wirklich toll, in Kontakt mit Freunden oder Familie sein zu können, die weiter weg wohnen. Durch facetime und Fotos ist man ja ganz schnell drin, im Leben des anderen, auch wenn der in London (vom Englandaustausch) oder Verviers (vom Belgienaustausch) ist. Und das ist wirklich und ehrlich toll! Aber immer wieder stelle ich fest, dass "Freundschaften", die nur aus sozialen Netzwerken entstanden sind und die ich nie im realen Leben getroffen habe, irgendwie oberflächlich sind.
Und da frage ich mich: Ist das denn alles nötig? Die ganzen vergeudeten Stunden am Handy, die ganzen sinnlosen Gespräche... Meiner Meinung nach wird immer mehr die Wichtigkeit von dem wahren Leben vernachlässigt.
Vielleicht hab' ich grade einen "Winter-Blues" oder bin sonst irgendwie verrückt geworden. Vielleicht habe ich auch zu viel "Matrix" geguckt. Aber irgendwie habe ich grade Bock auf Handy-Detox. Ich will nicht mehr so viel Zeit "verdaddeln" und mich berieseln lassen, sondern Zeit nutzen, um meine echten Freunde "face to face" zu treffen oder die Zeit aktiv für mich zu nutzen.
Was sagt ihr dazu?
Euer Blog