Das sind wir

Historisches zum RWG

Anlässlich der 100-Jahr-Feier erschien in der damaligen Festschrift ein chronologischer Abriss, den unsere Unterstufenzeitung Flip-Flop ausgegraben hat und Anfang 2000 teilweise wörtlich wiederveröffentlichte. Auf dieser Basis ist die folgende Kurzchronik erstellt und mit Ereignissen der Folgezeit ergänzt worden.

 

Es begann alles 1876: Die damalige Höhere Mädchenschule wurde zwar schon 1869 von einer Bürgerinitiative gegründet, aber 1876 von der Stadt Neuwied übernommen. In diesem Jahr zieht sie in das spätere Rathaus in der Friedrichstraße.

1879: Die die zweijährige Oberstufe der Schule wird in eine Lehrerinnenbildungsanstalt umgewandelt. Somit können von nun an angehende Lehrerinnen ausgebildet und Lehramtsprüfung abgelegt werden. Als Seminarübungsschule wird eine 3- bis 4-jährige Vorschule angegliedert. Bis 1925 wurden hier mehr als 600 Lehrerinnen ausgebildet.

1893: Die Lehrerinnenbildungsanstalt wird ausgebaut.

1903: Momentan gehen schon 190 Schülerinnen auf die Schule.

1905: Mittlerweile ist die Schülerzahl schon auf 280 Mädchen angewachsen.

1908: Girlpower! Auch Mädchen können jetzt – nach langem Kampf – eine gymnasiale Oberstufe besuchen.

1912: Die Schülerzahl steigt immer weiter, der Raum wird zu eng, also wird ein neues Gebäude am oberen Ende der Hermannstraße gebaut.

1914: Während des ersten Weltkrieges werden die Schülerinnen zu Arbeiten in der Heimat herangezogen und das Schulgebäude wird von mehreren Dienststellen der Wehrmacht und anderen Behörden und Verbänden in Anspruch genommen.

1920–1924: Durch reformierte Schulgesetzesgebung nach dem Krieg werden die Richtlinien an der Schule neu gezogen und es bildet sich das noch heute gültige System heraus: Unterstufe und Mittelstufe, nach der die Mittlere Reife möglich ist, dann die Oberstufe, nach der das Abitur möglich ist und damit der Zugang zu einer Universität.

1925: Das erste vollgültige Abitur findet statt. Die Prüfer sind mit den Ergebnissen der vier Abiturientinnen zufrieden. Gleichzeitig wird das Lehrerinnenseminar geschlossen.

1933–1945: Das Dritte Reich gründet ein Reichserziehungsministerium, das viele Neuerungen einführt, unter anderem wird die Oberstufe in eine dreijährige Frauenschule umgewandelt, die den Besuch einer Universität nicht berechtigt.

1937: Das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte gehört auch zu den dunklen Kapiteln der Schule: Immer mehr jüdische Schülerinnen müssen aufgrund  der nationalsozialistischen Politik und ihres unmenschlichen Regimes die Schule verlassen. 1924 besuchten 13 Mädchen jüdischen Glaubens das Lyzeum. 1937 nur noch eins, Gertrud Salomon, geboren am 18. August 1922 in Niederbieber.

1938: Zu den hauswirtschaftlichen Fächern werden sprachliche hinzugefügt, die den Besuch einer Universität wieder erlauben.

1944: Mehrere Lehrer werden zum militärischen Arbeitsdienst eingezogen. Als dann im September 1944 eine Bombe das Schulgebäude stark beschädigt, kann es nicht mehr genutzt werden. Die Schule wird geschlossen und einige Lehrer und Schülerinnen nach Weiden/Oberpfalz geschickt.

1945, März: Da amerikanische Truppen Neuwied besetzt halten, wird die Schule als Sammelstelle für „Fremdarbeiter" verwendet. Viele Lehrkräfte aus dem Ort, die Schülerinnen wie auch der Hausmeister bemühen sich, dass wenigstens einige Innenräume in Ordnung bleiben, sodass im Oktober schon wieder 10 Räume im Hauptgebäude genutzt werden können.

Bis 1947: Die Räume unserer Schule werden auch von dem Jungengymnasium (heutiges Werner-Heisenberg-Gymnasium) genutzt, da deren Gebäude beschädigt und ausgeplündert worden ist. Im Herbst endlich findet wieder Unterricht unserer Schule in unserem Gebäude statt, doch wird ein vollständiger Unterricht dadurch behindert, dass viele Lehrer und Räume noch fehlen und die Klassen teilweise überfüllt sind.

1948: Bis zu der Währungsrefonn im Jahre 1948 fehlen sogar Bücher, Hefte und Schreibmaterial. Die zum Unterricht notwendigen Lehrmittel, wie auch die Bibliothek sind entweder zerstört oder ausgeraubt worden. Im Winter kommen noch mehr Probleme dazu: Da es keinen Brennstoff gibt, fällt der Unterricht oft aus oder es wird in kalten Räumen unterrichtet. Außerdem sind Lehrer und Schüler durch den Krieg und die sich hochziehenden Leiden und Lasten in der Arbeitskraft beeinträchtigt. Hinzu kommen fehlendes Kleider- und Schuhmaterial und Hunger. Neuwied liegt in der französischen Besatzungszone. Deren Militärregierung verordnet Zentralabitur, Änderung der Sprachenfolge zugunsten ihrer eigenen und die Verlegung des Schuljahresbeginns vom 1. April auf den 1. August. Die erste und letzte Schulkonferenz der Erziehungsminister aller vier deutschen Besatzungszonen findet statt. Man will alle Pläne mit Lehrern, Eltern und der Bevölkerung besprechen, weshalb die Konkretisierung der genauen Pläne sehr lange dauert.

1949: Die Geschäftsordnung dieser Konferenz wird in der Bundesrepublik angenommen.

1950: Der Schuljahresbeginn wird wieder vom 1. August auf den 1. April verlegt.

1951: Durch die Schulreform wird die Schule zu einem Neusprachlichen Gymnasium. Die neue Sprachenfolge ist: 5. Klasse: Französisch; 7. Klasse: Latein; 9. Klasse Englisch, wenn man Abitur machen will. Wer nur bis zur 10. Klasse zur Schule gehen möchte, kann in der 7. Klasse Englisch statt Latein wählen. Das Punktesystem wird von der Notengebung abgelöst.

1953: Die Schüler der höheren Schulen bekommen jetzt dreimal im Jahr Zeugnisse.

1951–1955: Die zerstörte Aula wird von der Stadtverwaltung wieder aufgebaut.

1958: Die Schülerinnen bekommen wieder zwei Zeugnisse pro Schuljahr.

1959: Rahmenplan für die Umgestaltung und Vereinheitlichung des allgemeinbildenden und öffentlichen Schulwesens. Einführung der Förderstufe.

1960: Das Mädchengymnasium wird vom Land Rheinland-Pfalz übernommen und erhält von Neuwied die Schulträgerschaft. Ab jetzt nennt es sich „Staatliches Neusprachliches Gymnasium für Mädchen". Baulastträger wird Neuwied. Damit der Schulleiter von einer Anzahl seiner Lasten und Verantwortungen etwas entlastet wird, ernennt das Kultusministerium einen Stellvertreter für den Direktor.

1964: Die bisherige Sprachenfolge wird geändert, da die Bedeutung der angloamerikanischen Sprache immer mehr zunimmt. Die erste Fremdsprache ist jetzt Englisch, die zweite Latein und die dritte Französisch. Wer die Schule mit der zehnten Klasse schon abschließen will, hat als zweite Fremdsprache Französisch.

1965–1967: Weil das alte Schulgebäude zu klein geworden ist, wird ein mehrflügeliger Erweiterungsbau (West- und Nordbau) angefügt, der einen zweiten Schulhof umschließt. Baulastenträger ist die Stadt Neuwied.

1966: Da es einen akuten Mangel an Grund- und Hauptschullehrern gibt, wird eine sozialkundliche Abteilung eingerichtet, deren Abschlussprüfung eine begrenzte Hochschulzulassung gewährt. Die praktische Ausbildung an der Frauenoberschule bedingt umfangreiche Neueinrichtungen, wie z.B. Küchen, die aber der gesamten Schule zugute kommen.

1966/1967: Der Schuljahresbeginn wird vom 1. April wieder auf den 1. August verlegt. Wegen der überzähligen Monate wird entschieden, dass es zwei Kurzschuljahre geben soll, die diese Monate auffangen sollen.

1967: Es gibt keine Aufnahmeprüfung mehr für die 5. Klasse.

1971: Mädels, freut euch: Ab diesem Jahr dürfen auch Jungs die Schule besuchen! Allerdings erst mal nur in den 5. und 11. Klassen, damit sich der Übergang allmählich vollziehen kann.

1972: Das Staatliche Neusprachliche Gymnasium für Mädchen heißt nun: Rhein-Wied-Gymnasium.

1975: Der Kreis Neuwied übernimmt nun auch die Sachkosten. Mit Beginn des neuen Schuljahres wird die Mainzer Studienstufe (MSS) eingeführt.

1975/1976: 1390 Schüler besuchen unsere Schule. Davon sind 1016 Mädchen und 374 Jungen.

1977: Ab diesem Jahr dürfen Jungen aller Jahrgänge das Rhein-Wied-Gymnasium besuchen.

1984: Das Schulgebäude ist – mal wieder – zu klein geworden. Daher wird es um den Ostbau ergänzt. Damit hat das Schulgebäude die Form und Ausdehnung erhalten, die es auch heute noch hat. Im Ostbau werden neben einigen Klassenräumen insbesondere die Naturwissenschaften untergebracht: jeweils vier Fachräume für Biologie und Physik, zwei Fachräume für Chemie sowie jeweils Sammlungsräume. Die Sammlungen werden modern ausgestattet, viele Gegenstände sind auch heute noch im Einsatz und sind mittlerweile kaum noch zu beschaffen.

1986: Ein neues Fach wird „geboren”: Erstmals wird Informatik am RWG unterrichtet. Es kann als Grundkurs in der MSS belegt werden. Die Kollegen, die Informatik unterrichten, haben die entsprechende Befähigung und Erlaubnis über Weiterbildungskurse in ihrer Freizeit, parallel zum Berufsalltag, erworben.

2001: Das RWG feiert mit einem großen Schulfest den 125. Geburtstag.

2005: Der erste Informatik-Leistungskurs am Rhein-Wied-Gymnasium startet. Damit ist das RWG die erste und bis heute (Stand 2019) einzige allgemeinbildende Schule im nördlichen Rheinland-Pfalz mit diesem Angebot und auch die vierte überhaupt in ganz Rheinland-Pfalz. Voraussetzung für die Belegung als Leistungskurs ist der zweijährige Besuch des Wahlfaches in den Klassenstufen 9 und 10 (seit 2003 angeboten).

2012: Die Fassade des Schulgebäudes erstrahlt in neuem Glanz: Dank zahlreicher Spenden von Schülern, Eltern, Ehemaligen und örtlicher Geschäfte konnte die Außenfassade einen neuen Anstrich erhalten. Auch das Uhrwerk der Turmuhr wurde wieder in Gang gesetzt.

2014/15: Trotz zurückgehender Geburtenzahlen in den letzten Jahren bleibt die Schülerzahl am RWG relativ stabil: 1148 Schüler besuchen unsere Schule. Noch immer sind die Mädchen in der Mehrheit, doch haben sich die Zahlen angenähert. Unterrichtet werden sie alle von 76 Lehrerinnen und Lehrern. 

2016: Das RWG wird zu einer von mittlerweile etwa 550 weiterführenden Schulen im Programm „Medienkompetenz macht Schule“. Nicht erst seit diesem Zeitpunkt bieten das RWG ein breites Angebot in der Medienerziehung an. Bereits in den Jahrgangsstufen 5 und 7 werden Medienprojekte organisiert, beispielsweise zu Gefahren in sozialen Netzwerken, Datenschutz, Smartphones und Apps, Online-Ethik und zur Prävention von Cybermobbing.

2017: Mit der Auftaktveranstaltung der Veranstaltungsreihe "Rhein-Wieder Gespräche" wird am RWG ein Gesprächsformat geschaffen, bei dem prominente Gäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft ausführlich zu Wort kommen. Einem ca. 45-minütigen Vortrag schließt sich eine moderierte Diskussion mit dem Publikum an. Die Rhein-Wieder Gespräche richten sich nicht nur an die Schulöffentlichkeit, sondern auch an alle interessierten NeuwiederInnen. 

2018: Das Rhein-Wied-Gymnasium wird von der Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz als eine von sieben Schulen zum ersten Mal als „MINT-freundliche Schule" ausgezeichnet. Dadurch erhält die Schulgemeinschaft die öffentliche Bestätigung, dass am RWG erfolgreich eine Schwerpunktbildung im MINT-Bereich umgesetzt wird. 

2020: Das RWG wird zur "Informatik-Profil-Schule"(IPS). Zunächst wird ab dem Schuljahr 2020/21 in der 5. Klasse für alle Schülerinnen und Schüler Informatikunterricht erteilt, ab der Klasse 6 für interessierte als reguläres Unterrichtsfach bis zur Klasse 10 in Form einer Informatik-Profil-Zweiges. So werden am RWG in einer Zeit zunehmender Digitalisierung und eines stark steigenden Bedarfs vor allem an akademisch ausgebildeten Informatikerinnen und Informatikern wichtige und zielgerichtete Angebote gemacht.

Nächste Veranstaltungen

19.03.2024 07:30 - 16:00 Uhr
Mündliches Abitur
22.03.2024 17:00 -
Abiball
11.04.2024 09:50 - 10:35 Uhr
Assessment-Centre (Jgst. 12)
17.04.2024 08:00 -
Belgienaustausch (RWG fährt nach Verviers)

Adresse

Rhein-Wied-Gymnasium
Im Weidchen 2
56564 Neuwied

Telefon: 02631 / 39550
Telefax: 02631 / 395529 

E-Mail: sekretariat@rwg-neuwied.de

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