Aktuelles am RWG Neuwied

RWG (634)

Wir freuen uns auf die neuen Klassen 5!

EinschulungLiebe Viertklässler*innen,

bestimmt wartet Ihr schon auf Informationen zum Start in die neue Klasse 5. In Kürze erhaltet Ihr einen Brief von Eurer neuen Klassenleitung, in dem Ihr weitere Informationen finden werdet. Leider können wir uns ja nicht auf dem Schulfest sehen, das wegen der Corona-Pandemie ausfallen muss. Um so mehr freuen wir uns dann auf einen möglichst reibungslosen Start nach den Sommerferien und ein Wiedersehen am Dienstag, 18.08.20. 

Unsere Homepage ist immer tagesaktuell. Falls es kurzfristige Planänderungen geben sollte, findet Ihr diese insbesondere in der letzten Ferienwoche hier.

Viele Grüße

Petra Dülmer-Jorde

 

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Zeugnisausgabe am 03.07.20

Liebe Eltern,

die Zeugnisausgabe findet in diesem Jahr am Freitag, 03.07.20, in etwas ungewöhnlicher Form statt, die den Umständen der Zeit geschuldet ist.

Der letzte Unterrichtstag ist Donnerstag, 02.07.20. Am Freitag kommt Ihr Kind gemeinsam mit seinen / ihren Klassenkamerad*innen zu einem bestimmten Zeitpunkt, den Sie der beigefügten Tabelle entnehmen können, auf einem der Außenhöfe zusammen, um das Zeugnis vom Klassenlehrer bzw. der Klassenlehrerin in Empfang zu nehmen.

Dies soll einerseits gewährleisten, dass jedes Kind die Klassenleitung noch einmal sehen kann, um Abschied zu nehmen, andererseits sicherstellen, dass sich nicht zu viele Personen gleichzeitig im Schulgebäude aufhalten. Auch wurden die Außenhöfe gewählt, damit die Klassen unter Einhaltung des Abstandsgebots vollzählig erscheinen können, während dies im Klassenraum nicht möglich wäre.

Nach der Zeugnisausgabe, für die pro Lerngruppe 20 Minuten veranschlagt sind, verlässt Ihr Kind bitte umgehend das Schulgelände. Auf den Außenhöfen und während der Zeugnisausgabe ist eine Mund-Nasen-Maske zu tragen.

Leider kann nicht gewährleistet werden, dass zu jedem Zeitpunkt der Zeugnisausgabe Schulbusse fahren. Bitte sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind zum angegebenen Zeitfenster in die Schule kommen und wieder nach Hause gelangen kann. Aus umweltschutztechnischen und ökonomischen Gründen wäre die Einrichtung von Fahrgemeinschaften mit Kindern, zu denen Sie ohnehin Kontakt haben, hier wünschenswert – dies ist inzwischen wieder erlaubt.

Planungen und Informationen zum Beginn des neuen Schuljahres werden, sobald wir sie haben, auf der Homepage veröffentlicht. Da unsere Homepage tagesaktuell ist, bitten wir Sie, diese auch weiterhin arbeitstäglich nach Neuigkeiten zu checken.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie schöne Sommerferien. Genießen Sie die Zeit und bleiben Sie gesund!

Herzliche Grüße
Christine Hahn

 

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RWG ist Preisträger!

Deutsch für Refugees kleinerDie Jury des Schülerwettbewerbs „Demokratisch Handeln“ hat jetzt das Projekt „Deutsch für Refugees“ von Schülerinnen und Schülern des Rhein-Wied-Gymnasiums ausgezeichnet. Künftig wird eine Ehrentafel den Eingang des RWG schmücken. Der Wettbewerb „Demokratisch Handeln“ wird vom Bundesbildungsministerium gefördert.

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Ein Gedicht zur Lage

Leo Birkenbeil1"Corona-Pandemie" von Leo Birkenbeil

 

Ich schreibe euch in meinem Gedicht:

Manche sagen: „Die Pandemie gibt es nicht!“

Doch seit drei Monaten, das ist ganz klar,

ist die Corona-Pandemie wohl da.


Wir wissen inzwischen: Masken und Abstand sind wichtig wie nie,

um einzudämmen die Corona-Pandemie.

Von Anfang an hamstern die Leute,

Klopapier und Nudeln sind ihre Beute.


Desinfektionsmittel ist Pflicht!

Jeder weiß: Die Regeln von der Merkel bricht man nicht!

Omas und Freunde besuchen: Fehlanzeige!

Die Merkel verlangt, dass ich zu Hause bleibe.


Hände waschen - ja, mit Seife!

Scooso schickt Hausaufgaben in Dauerschleife.

Wir hoffen, dass es geht vorbei:

Die Experten-Besserwisserei!



(entstanden im Rahmen des Deutschunterrichts von Herrn Hoppe)

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Sommerschule

Bild des Monats Juni

20200608 BildJuniIm Rahmen der Schulschließung wurde den Schülern und Schülerinnen des Kurses 12 BK3 (HRZ) die Möglichkeit gegeben sich künstlerisch mit der Corona-Pandemie zu beschäftigen. Dazu ist ein Vanitas - Stillleben von Julia Mietkiewicz entstanden.
Julia schreibt dazu:

Stillleben - eine Darstellung toter Gegenstände, deren Auswahl und Gruppierung nach inhaltlichen bzw. ästhetischen Aspekten erfolgte.

Bei dieser Stillleben-Fotografie handelt es sich - unglücklicherweise -, um den "Reichtum" des 21. Jahrhunderts. [...] Eine kompositorische Diagonale, die im Bild v. l. n. r. aufsteigt, steht für die sich immer schneller entwickelnde Pandemie. Nichtsdestotrotz erkennen wir auf der rechten Seite einen Lichtschein, der von rechts kommt und welcher auf des Ende der Pandemie und eine bessere Zukunft hinweisen soll. Die fallende Diagonale führt jedoch zu einem Buch und zum Geld hin. Dies soll darauf hinweisen, dass das Virus Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Bildung haben wird. Es ist jedoch nicht klar, wie sich die Situation weiterentwickeln wird ...

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RWG im Umgang mit Corona

Pause 2Schule in Zeiten von Corona – wie kann das funktionieren? Diese Frage beschäftigt das Schulleitungsteam des Rhein-Wied-Gymnasiums seit der Schulschließung am 16.03.20 täglich.

„Dabei ist von jedem einzelnen Schulleitungsmitglied Außerordentliches geleistet worden“, konstatiert Schulleiter Helmut Zender.

Eine Schule unserer Größenordnung mit 1024 Schülerinnen und Schülern und 82 Lehrkräften ist ein so komplexes System, dass insbesondere die kurzfristigen Entscheidungen, welche die Politik treffen musste, Schulorganisation zu einer Herkulesaufgabe machten. Dieses „Auf-Sicht-Fahren“ – welches in dieser Situation natürlich nicht umgangen werden konnte, denn Virolog*innen sowie Politiker*innen mussten stets tagesaktuelle Reproduktionszahlen in den Blick nehmen – stellte das Schulleitungsteam immer wieder vor immense Herausforderungen.

Nachdem am Freitagmittag die Schulschließung bekannt gegeben worden war, wurden über nur ein Wochenende alle notwendigen Daten zur Kontaktaufnahme mit den Schülerinnen und Schülern in die modulbasierte Plattform scooso eingepflegt, damit die Jugendlichen bereits ab Montag, dem ersten Schultag unter Schulschließung, digital mit Unterrichtsmaterialien versorgt werden konnten. Seitdem wurde scooso konstant weiterentwickelt, sodass zusätzliche Funktionen, wie das Terminieren von Online-Unterricht über webex oder das Korrigieren abfotografierter Schüler*innen-Hausaufgaben, möglich gemacht wurden. Befeuert wurde diese Arbeit von dem Enthusiasmus unserer Lehrerinnen und Lehrer, die seit der Schulschließung im Austausch mit ihren Schülerinnen und Schülern bis heute 60.000 Dateien hochgeladen haben, sich dabei immer kreativere Möglichkeiten überlegten, wie sie den Schülerinnen und Schülern auch neu zu erarbeitende Lerninhalte im sogenannten „Homeschooling“ didaktisieren und damit vermittelbar machen können. Einige Kolleginnen haben in scooso bis heute über 800 Korrekturen angefertigt.

Seit der Öffnung der Schulen nach dem „Lock-down“ wurden Stundenpläne beinahe alle zwei Tage umgestellt. Kolleginnen und Kollegen, die zur Risikogruppe gehören und daher keinen Präsenzunterricht halten können, sollten bestmöglich vertreten werden und dafür die Homeschooling-Betreuung der Lehrkräfte, die für sie im Präsenzunterricht ‚einspringen‘, übernehmen.

Konzepte darüber, wie man den jüngeren sowie den älteren Schülerinnen und Schülern die Notwendigkeit für und die Umsetzung von den vom Ministerium veröffentlichten Hygienemaßnahmen vermitteln kann, wurden ebenso erarbeitet wie darüber, welche Anzahl an Schüler*innen unser Gebäude (Räume, Toiletten, Pausenhöfe) und unsere Lehrerinnen und Lehrer (in ihrer Funktion als Pausenaufsichten) tragen können, um – in der obersten Prämisse! – zu gewährleisten, dass der Corona-Hygieneplan des Ministerium stets umgesetzt wird. So kann beispielsweise eine Schule mit einer kleineren Gesamtzahl an Schülerinnen und Schülern mehrere Klassenstufen vollzählig beschulen, während eine Schule mit einer höheren Gesamtzahl an Schülerinnen und Schülern Stufen für den Präsenzunterricht halbieren muss, um zu verhindern, dass sich insgesamt zu viele Menschen im Schulgebäude aufhalten, was beispielsweise die Abstandsvorgaben in engen Korridoren und Treppenhäusern oder auf vollen Schulhöfen gefährden würde.

Das Leitungsteam erstellte Pläne über Wege im Gebäude – welche Eingänge für welche Klassenräume geöffnet werden müssten, um zu vermeiden, dass zu viele Kinder dieselben Wege nutzen würden – und über Toiletten- und Pausenaufsichten.

Mit Vorfreude wurden am Wochenende vor der Schulöffnung – zunächst für die Jahrgangsstufen 10 bis 12 – die letzten Vorkehrungen für einen gelingenden Start getätigt: Die Masken des Ministeriums wurden sonntags in Empfang genommen, jeder der vier Gebäudeeingänge wurde beschildert und bestimmten Klassenräumen zugewiesen, - an dieser Stelle sei der Kollegin Laura Wink gedankt, die alle Schilder für uns erstellte, - auch in den Korridoren wurden Schilder angebracht, die an konsequentes Rechtsgehen und die Abstandsregeln erinnern sollen, sowie an den Klassenraumtüren, die darüber informieren, welcher Ausgang bei Verlassen des Gebäudes aus diesem Raum heraus zu nutzen ist. Die Kinder der Jahrgangsstufen 5 und 6 werden von ihren Fachlehrkräften nach dem Unterricht auf den Pausenhof gebracht und dort wieder abgeholt.

Der Schulträger versorgte uns mit Desinfektionsmittelspendern an den Eingängen und Notfall-Tüchern, die zur Flächendesinfektion in den Klassenräumen vorgesehen sind. Daneben erstellt das Schulleitungsteam Reinigungspläne über die Räume, die von unseren Schülerinnen und Schülern genutzt und daher täglich gereinigt werden müssen. Diese Pläne werden wöchentlich von uns aktualisiert, damit bestmöglich für unsere Schülerinnen und Schüler sowie Kolleginnen und Kollegen gesorgt werden kann.

„Die Pausenaufsichten nehmen ihre Aufgabe vorbildlich wahr“, lobt Helmut Zender. „Durch die wechselnde Präsenz von Klassenstufen sind auch wechselnde Kolleginnen und Kollegen im Hause. Insgesamt zeichnet sich unser Kollegium durch eine hohe Flexibilität aus, die wir sehr zu schätzen wissen. Auch das Sekretariat ist eine große Stütze für uns und unsere drei Sekretärinnen leisten hervorragende Arbeit. Unser Hausmeister wird ebenfalls nahezu arbeitstäglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert, zum Beispiel die Bestuhlung wechselnder Klassenräume nach den Vorgaben des Abstandsgebotes.“

„Betonen möchte ich auch die hohe Solidarität, die zwischen Kollegium und Schulleitung besteht“, ergänzt Christine Hahn. „Dies wird vor allem in der Bereitschaft deutlich, Notbetreuung – selbst in den Osterferien – und Vertretungsstunden auch kurzfristig zu übernehmen. Und das, obwohl viele Kolleginnen und Kollegen bereits Doppelbelastungen tragen, weil sie die anwesende Hälfte ihrer Klasse hier im Haus unterrichten und zeitgleich für die andere Hälfte der Klasse Homeschooling leisten müssen. Die Aufgaben lassen sich dabei nicht so einfach übertragen, da den Kindern bei der Arbeit zuhause ja die Erklärung aus dem Unterricht fehlt. So muss im Prinzip von den Kolleginnen und Kollegen alles doppelt vorbereitet werden.“

Schulleitung und Kollegium arbeiten in dieser außergewöhnlichen und stark fordernden Zeit weitgehend Hand in Hand, was sicherlich ein positiver Effekt der Krise ist. „Wir können uns aufeinander verlassen – und das ist schön. Jeder hier gibt sein Bestes.“

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Gedichte im Schuhkarton

Karton 12Wie kann DS-Unterricht in Zeiten von Corona stattfinden?

Eine beeindruckende Antwort fand mein Kurs ds 2 der MSS 11. Thematischer Schwerpunkt dieses Halbjahres ist der Umgang mit dem Text und der Einsatz der Stimme.

„Ursprünglich wollte Frau Hahn mit uns die Ballade „John Maynard“ von Fontane vertonen. Wir haben Rollenarbeit geleistet und uns jeweils in die Figur eines Passagiers auf dem Schiff hineinversetzt. Nach den Methoden des Theatertheoretikers Konstantin Stanislawski haben wir verschiedene Rolleninterviews durchgeführt. Bevor die Schule wegen Corona geschlossen wurde, hatten wir uns in Gruppen zusammengefunden, um aus unserer jeweiligen Rolle heraus den Text der Ballade einzuüben und mit verschiedenen Techniken, wie soundscape, chorischem Sprechen, Gesang usw., die Ballade in Form einer Klang-Collage einzuüben und aufzuführen. Diese geplante Gruppenarbeit konnten wir nach der Schulöffnung natürlich nicht fortsetzen, denn wir hätten eng zusammenarbeiten müssen“, erklärt Fiona Ruschke.

„Frau Hahn hatte dann einen Plan B“, fährt Maksim Markovic fort. „Wir verließen das Szenario von John Maynard und sollten uns stattdessen ein Gedicht aussuchen, das für uns von Bedeutung ist. Zu diesem Text sollten wir einen Schuhkarton gestalten, der die Atmosphäre des Gedichtes transportiert.“

„Dann sollte jeder für sich sein Gedicht auf der Bühne vortragen. Den gestalteten Karton konnten wir dabei entweder als Dekoration neben uns stellen oder als Requisit benutzen“, erzählt Anne Basch.

„Dass der Karton selbst nicht in seiner Ausgestaltung benotet wurde, kam mir sehr gelegen!“, lacht Maksim. „Die Gestaltung des Kartons sollte vielmehr zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem gewählten Gedicht dienen, hat Frau Hahn erklärt. So haben wir quasi mit einer der Methoden von Stanislawski versucht, ein tieferes Verständnis von dem Text zu bekommen, damit wir dann alle Emotionen in den Gedichtvortrag legen konnten“, fährt er fort.

„Tatsächlich ist in einer Nachbesprechung herausgekommen, dass über Zweidrittel des Kurses das kreative Gestalten des Schuhkartons sehr hilfreich fanden, um einen besseren Zugang zum Text zu bekommen“, schließt Luisa Jacobi.

Jede Schülerin und jeder Schüler konnte so im DS-Unterricht eine spielpraktische Note bekommen und beweisen, was er und sie in der Unterrichtseinheit zum Einsatz der Stimme, zum deutlichen Sprechen und zum Textvortrag gelernt hatte – und all das unter Einhaltung des Hygieneplans.

„Ich fand es gut, dass Frau Hahn nicht nur deutsche Gedichte, sondern auch Songtexte – auf Englisch oder Deutsch – zugelassen hat. Ihr war es wichtig, dass uns die Texte selbst etwas bedeuten und wir uns damit identifizieren. So kam schon heraus, dass Jungen sich mit anderen Themen beschäftigen als Mädchen und dass es Jungen in dieser Gesellschaft oft schwerer fällt, sich mit ihren Gefühlen zu zeigen“, sagt Albert Sabani.

Ich selbst bin von den Leistungen meiner Schülerinnen und Schüler beeindruckt und möchte Ihnen und Euch einige Impressionen in Form von Fotos nicht vorenthalten.

 

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Coronakrise 2020 - Gedanken einer Schülerin

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“
(Louisa ArmbrechtZitat der kanadischen Autorin Alanis Obomsawin, 1972)

Dieses Zitat kennt wohl jeder und die meisten wissen: es stammt von weisen indigenen Häuptlingen - und damit liegen sie ziemlich falsch.

Tatsächlich stammt das Zitat von der kanadischen Autorin A. Obomsawin, die es in einem ihrer Bücher niederschrieb. Aber egal, ob alte Mahnung der Indianer oder als Buchtext, das Zitat steckt voller Weisheit und spricht schon immer ein gegenwärtiges Thema an.
Und trotzdem funktioniert unsere Welt nur noch mit Geld. Es geht um die größten Gebäude, die schönsten Yachten, den größten Reichtum. Die Wirtschaft lenkt die Gesellschaft, beide verlassen sich immer auf die schwächsten Parteien und Menschen, die ausgebeutet werden, um den möglichst höchsten Gewinn zu erzielen. Unsere Welt wird immer schneller, immer globaler und um uns herum wimmelt es nur so von Lieferungen und Waren anderer Länder oder gar Kontinente.

Und plötzlich bleibt alles stehen: Keine Flugzeuge mehr, keine lauten Partys, keine Lieferungen. In den Supermärkten fehlt bereits zwei Stunden nach den wenigen Lieferungen Mehl, Toilettenpapier, Desinfektionsmittel und Hefe. Die Bürger trauen sich nicht mehr aus ihren Häusern, die Straßen bleiben leer und die ersten Verschwörungstheorien entstehen. Was sich anhört wie ein 0815-Apokalypsefilm aus Hollywood, ist auf einmal die Realität. Zwar laufen keine gehirnfressenden Zombies umher, aber gruselig ist das Szenario trotzdem. Und alles fing - Gerüchten zufolge - mit einer schlecht gegarten Fledermaus auf einem Fischmarkt in Wuhan, China an.

Der Auslöser für die Situation, die in Europa im Februar beginnt und drei Monate später immer noch höchst präsent ist, ist keine vom Menschen erschaffene Waffe oder neue Methodik, um Macht zu demonstrieren und Geld zu gewinnen. Es ist ein kleines Virus, das sich von Tieren auf Menschen übertragen hat und durch die Globalisierung innerhalb von Tagen und Wochen in die ganze Welt mit allen Staaten gebracht wurde. Covid-19 heißt es und gehört zur Gruppe der SARS-Viren.

Und da der kontrollgewohnte Mensch dieses Virus nicht kennt, weiß niemand, wie es weitergehen soll. Und die Folgen des Ausbruchs sind weitaus schlimmer als leere Supermarktregale, in denen sich vor kurzem noch palettenweise Toilettenpapier stapelte.

Wir Menschen sind es gewohnt, auf die Globalisierung und Staaten der ganzen Welt angewiesen zu sein - nur merken wir das schon gar nicht mehr. Man sehe sich nur jetzt mal um: womit ist die Wohnung ausgestattet? Textilien aus Indien, Pflanzen aus dem Urwald, das Mobiliar aus China. Und was gab es eben zu essen? Schnitzel, das in den USA verarbeitet wurde? Vielleicht auch nur Erdbeeren, die – Überraschung - im Mai dann doch aus Spanien, Italien oder Chile stammen? Legt ein Virus alles lahm, weil man versucht, die Ausbreitung einzudämmen, fällt auch das auf einen Schlag weg. Die Leute fangen aus Panik an, zu hamstern. Warum jedoch alle wie verrückt Klopapier kaufen, weiß so genau niemand.

Sicher ist aber, dass das Virus unserer Wirtschaft einen riesigen Schaden zufügt, und das auch in Jahren noch spürbar sein wird. So schloss China nach einigen Wochen endlich die Läden und verpasste den Bürgern einen saftigen Lockdown. Italien zog bald als am stärksten betroffenes europäisches Land nach und bald standen die meisten Staaten unter Lockdown und Quarantäne. Raus gehen darf man nur noch zum Einkaufen, von zuhause arbeiten wird empfohlen und Treffen mit Freunden sind eh Geschichte. Und gerade dieser Lockdown, dieses „von zuhause Arbeiten“, trifft die Wirtschaft eiskalt. War 2019 China noch der wichtigste Handelspartner Deutschlands, fielen die Importe aus der Volksrepublik im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Durch den wegbrechenden Außenhandel wird die Wirtschaftsleistung wohl in diesem Jahr um 4,2 Prozent schrumpfen. Das bedeutet einen Sturz von 3,44 Billionen auf 3,296 Billionen Euro. Was wiederum einen Verlust von 144 Milliarden Euro ausmacht. Die Globalisierung hat eben doch nicht nur positive Aspekte. Sie war schließlich der Grund, wie sich das Coronavirus in kürzester Zeit auf die ganze Welt übertragen ließ. Denn brauchte zum Beispiel die schwarze Pest im 14. Jahrhundert ein ganzes Jahr, um sich von Zentralasien auf 13 Staaten zu verbreiten, schaffte es das Coronavirus innerhalb weniger Wochen, die ganze Welt zu infizieren. Damit haben vor allem die Handels- und Reisewege zu tun, die zu der Zeit noch über Seefahrt und Eselskarren liefen, und heute den wesentlich schnelleren Weg über Flugzeuge, Autos und Züge nehmen.

Zurück zu der heutigen Zeit, in der die großen Konzerne sicht- und spürbar unter der Wirtschaftskrise 2020 leiden: Autohersteller wie VW, Audi oder Opel erhalten keine Bau- oder Ersatzteile mehr - für Autos, die sowieso nicht gebaut werden können, weil Mitarbeiter wegen fehlender Einnahmen sowie bestehender Hygiene- und Kontaktbestimmungen in Kurzarbeit arbeiten müssen und die Produktion deshalb still steht. Für Autos, die aus Gründen wie Existenzangst oder Geldmangel wegen verlorener Arbeitsstellen niemand kaufen möchte. Und auch die gesamte Touristenbranche mitsamt Reisebüros, Hotels, Reiseführerketten, Fluglinien usw. leidet unendlich unter den Umständen, dass niemand mehr das eigene Haus, geschweige denn das eigene Land verlässt.

Die Wirtschaftsriesen leiden an den Folgen des Virus. Sie können sich aber immer noch auf ihre Größe verlassen. Kleine Privatunternehmen hingegen, darunter einheimische Tourismusbranchen wie Souvenirshops, Straßenkünstler und -Verkäufer, Restaurants, Modegeschäfte, Kioske, Spezialisten, Werkstätten usw., müssen gerade wegen Covid-19 um ihre Existenz bangen. Denn bis zu den Lockerungen in den nächsten Wochen haben sie für Monate keine Einnahmen mehr erhalten, müssen dennoch Miete zahlen und können sich nicht auf große Geldpolster verlassen. Und selbst, wenn es jetzt wieder Lockerungen geben wird, stellt sich die Frage, wer zur Zeit in ein Restaurant gehen möchte.

Und auch an anderen Ecken bricht die Wirtschaft teilweise zusammen. Sogenannte Mini-Jobs auf einer Basis von 450€ brechen wegen Kurzarbeit und Ausgangssperre weg. Diese Arbeitsstellen, die einem alleinerziehenden Elternteil genug Freizeit bieten, um Kinder zu versorgen und den Haushalt zu führen und den Betrieb oder die Firma relativ wenig kosten, während wichtige Arbeitsfelder abgedeckt und Arbeit erledigt wird, sind normalerweise ein guter Deal für bestimmte Personengruppen.

Und nicht nur auf dieser Ebene wächst die Arbeitslosigkeit. Denn hinter großen Dingen stecken oft mehr Beteiligte, als man denkt.

So gibt es zum Beispiel Firmen, die Transportboxen für Musiker herstellen. Da Konzerte etc. nun aber ausfallen, schwindet natürlich auch die Anfrage für diese Produkte, und schon verlieren zehn Menschen ihre Arbeit - oft geht die Geschäftsführung sogar davon aus, dass die Firma die hohen Verluste nie ausgleichen werden kann und die Firma schließt dauerhaft.

Oft sind davon Menschen betroffen, die eben noch nie viel Geld verdient haben und keine großen Reserven haben, auf die sie sich verlassen können. „Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen“, heißt es im Volksmund. Dieser doch sehr umgangssprachliche Ausdruck beschreibt einfach gesagt auch in der Corona-Krise, dass die Armen immer ärmer werden und die Reichen immer reicher. Diese Waage wird sich, bildlich gesprochen, nie gleichmäßig ausrichten.

Dass auch die Gesellschaft stark unter den Umständen leidet, bekommt wohl jeder am eigenen Leib zu spüren. Frustration, Lustlosigkeit, Verzweiflung, Angst und Wut sind noch die am einfachsten zu erklärenden Emotionen, die bei den meisten auftreten.

Was weitaus beängstigender ist, ist eine ganz andere Emotion: Hass. Und dieser tritt in vielen Formen auf. Bei manchen Menschen keimt Rassismus auf. Dass die Bürger Chinas nicht der Auslöser des Virus sind, wird dann schlichtweg ignoriert und schon zieren Begriffe wie „China-Virus“ die Schlagseiten. Und das von Machthabern und Regierungschefs großer Weltstaaten. Wieviel Hass und Rassismus aber im Untergrund, zum Beispiel in rechtsradikalen Gruppen oder bei einfachen Bürgern umhergeht, ist nicht zu sagen. Asiatisch-stämmige werden auf öffentlichen Plätzen bespuckt, beleidigt und verängstigt angeguckt. « Je ne suis pas un virus » ist ein in Frankreich umgehender Satz, der die Situation gut zusammenfasst: Der Unterschied zwischen Virus aus China und Mensch, der aus Asien stammt, wird nicht erkannt und automatisch bedeuten Asiaten für diese Menschen potentielle Gefahr. Dass Asiaten genauso wenig oder viel von dem Virus betroffen sind, scheint nicht einzuleuchten.

Doch auch in anderer Form hat das Coronavirus Rassismus zur Folge. Berichten zur Folge, werden in China Menschen mit starker Pigmentierung aus Hotels gewiesen und auf offener Straße festgenommen, weil das Virus wohl von „den Schwarzen“ ausgehe. Hier wird das große Rassismusproblem Chinas deutlich. Oder besser gesagt: das Rassismusproblem der Menschheit. Denn, obwohl wir alle im selben Boot sitzen, - einige sind halt größer und teurer und andere treiben in Wallnussschalen über den Ozean - scheint es die menschliche Rasse nicht zu schaffen, einmal für einander und miteinander zu kämpfen.

Aber das Virus bringt nicht nur negative Auswirkungen mit sich. So zieht es auch Vorteile, wie das Überdenken der momentanen Wirtschaftsweise, mit sich. Denn bislang hatte zum Beispiel die Just-In-Time-Lieferung scheinbar kaum Nachteile. Diese Art des Versandes funktioniert auf Nachfrage durch die Interessenten einer Firma, welche einen Auftrag für das Produkt geben, welches dann wiederum innerhalb kürzester Zeit geliefert wird. Dieses Verfahren hält Lagerkosten klein, da die Materialien erst eintreffen, sobald der Kunde sie braucht. Das hilft auch, die gesamten Endkosten kleiner zu halten.

Das Corona-Virus zeigt deutlich, was passiert, wenn ein Staat durch diese Taktik abhängig von dem Import aus einem anderen Staat ist und die Produkte nicht vorrätig hält. So kam es von März bis Mai zu einem Lieferengpass, der verhinderte, dass Nasen-Mund-Masken und Desinfektionsmittel im Laden zu finden waren. Der Export, zum Beispiel von China nach Deutschland, war eingestellt worden und der deutsche Staat besitzt selber kaum Fabriken zur Herstellung dieser Artikel.

Was uns die Situation allerdings auch zeigte, ist, wie schnell dann doch unser Staat reagieren kann und wie gut der Mensch dann doch Hand in Hand arbeiten kann - solange er dabei finanzielle Vorteile herausziehen kann.

Denn nach kurzer Zeit machten sich Fabriken die Maskenherstellung zur Hauptaufgabe, um die Bevölkerung besser schützen zu können. Diese Geschwindigkeit, in der sämtliche Vor- bzw. Nachkehrungen getroffen wurden, ist vor allem auf unsere starke und kompetente Regierung zurückzuführen. Und auch - oder vor allem! - unser gutes Krankenhaussystem und unsere Gesundheitsversorgung waren ausschlaggebend für eine so gut laufende Eindämmung des Virus.
Wie stark und gut gerüstet unser Staat trotz der kleinen Erschütterungen durch mangelnde Vorsorge letztendlich doch ist, haben wir ein weiteres Mal bewiesen.

Und auch die Erde selber mit ihrer Flora und Fauna profitiert merklich von der Änderung der Lebensweise zu einem langsamen Leben, ohne viel Auto- und Flugverkehr, der der Erde viel CO2-Ausstoß zumutet, und ohne diesen riesigen Tourismus, der ganze Städte negativ beeinflusst, sodass man nach einem Monat Lockdown in Venedig das erste Mal wieder sauberes und klares Wasser in den Kanälen findet. Unser Planet wird kurzgesagt erholt aus dieser Situation herausgehen. Und vielleicht bemerken ja auch die Bewohner, wie sie unserem Planeten schaden.

Bei der Problemlösung spielt die Europäische Union eine der wichtigsten Rollen. Durch sie kann sich jeder Mitgliedsstaat in solch einer Krise auf sowohl finanzielle als auch wissenschaftliche und technische Unterstützung verlassen. Durch diese Vereinigung müssen kleinere Staaten nicht befürchten, durch mächtigere Staaten im Stich gelassen zu werden. Denn die EU spricht jedem Mitgliedsstaat vertraglich vereinbarte Darlehen und die Übernahme von Schulden bis zu einem bestimmten Grad zu. Dieses Phänomen trat zum Beispiel 2015 auf, als Griechenland unter hohen Schulden litt und Geld von der EU erhielt. Diese Verträge bestehen zur Sicherung, damit ein schuldbeladener Staat andere Staaten nicht mit in die Krise zieht, da ein instabiler Staat zu einer instabilen Wirtschaft innerhalb der EU führen kann.

Darüber hinaus teilen alle Staaten ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Meinungen, was zu weitaus mehr Erfolgen führt, als wenn jeder Staat als Einzelkämpfer fungieren würde. Die Union ist in dieser Krise vergleichsweise wie ein Ameisenstaat, der aus vielen kleinen Tieren eine Einheit bildet, die es dann vollbringen können, große Nester zu bauen und weitaus größere Eindringlinge zu besiegen. Dieser Eindringling steht hierbei als Metapher für das Coronavirus.

Fasst man die Situation kurz zusammen, lässt sich herausfiltern, dass das Coronavirus die gesamte Weltwirtschaft in eine merkliche Wirtschaftskrise führt, die auch noch in ein paar Jahren zu spüren sein wird, welche aber (hoffentlich) durch die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Staaten und vor allem innerhalb der EU so gut wie möglich abgewendet werden wird. Die Gesellschaft leidet spürbar unter Jobverlusten, den Einschränkungen des normalen Lebens und Unsicherheiten, aber der deutschen Bevölkerung wird durch gute Gesundheitsversorgung und vernünftige Regierung der Rücken weitgehend frei gehalten, solange sich die Bürger an die Vorschriften halten.

Das Virus zeigt uns aber auch Vorteile, von denen wir profitieren werden. So werden wir auf viele Umstände aufmerksam, die wir in der Zukunft ändern sollten.

Letztendlich werden wir auch diese Krise überleben und stärker daraus hervor gehen. Denn so schnell hat die menschliche Rasse noch nie aufgegeben.
Und vor allem: „Eine gute Schwäche ist besser als eine schlechte Stärke.“ (Zitat: Charles Aznavour (armenisch-französischer Chansonnier))

Quellen: n-TV.de, destatis.de, tagesschau.de, prologistic.de, europarl.europa.eu

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