„Es gibt Dinge, die den meisten Menschen unglaublich erscheinen, die nicht Mathematik studiert haben“, wusste bereits der große Archimedes (287–212 v. Chr.). Dabei muss die Mathematik, die Königin der Wissenschaften, kein Buch mit sieben Siegeln sein, wie derzeit die Ausstellung „Mathematik be-greifen“ in Mainz unter Beweis stellt.
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit des Naturhistorischen Museums Mainz, dem Pädagogischen Zentrum Bad Kreuznach und dem Fachbereich Mathematik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz konzipiert und versucht demzufolge gleichermaßen Laien, Hobbie- sowie studierte Mathematiker anzusprechen, was ihr auch gelingt.Rund fünfzig Exponate laden die Zuschauer ein zu experimentieren und so die Mathematik zu begreifen und Freude an ihr durch eigenständiges Entdecken zu gewinnen. Dies im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Besucher sollen auch wirklich die Exponate in die Hand nehmen und so versuchen durch Anfassen und Ausprobieren die verschiedenen Probleme und Aufgabenstellungen zu lösen.
So sollen alle die Mathematik selbst entdecken. Zahlreiche Tafeln liefern dazu Erklärungen und weiterführende Informationen sowie Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Exponaten. Was hat zum Beispiel das Pascalsche Dreieck mit dem Galton-Brett zu tun? Welcher Satz in der Geschichte der Mathematik wurde erstmals mit Hilfe eines Computers bewiesen? Welche ist die schnellstmögliche Bahn für einen Körper zwischen zwei Punkten, die sich auf unterschiedlicher Höhe befinden?
Manchen mag die Ausstellung vielleicht an das Mathematikmuseum in Gießen erinnern. Jedoch bietet diese Ausstellung den Vorteil, dass sie wirklich mehr zum Denken anregt und auch Erläuterungen liefert. Auch laden die Exponate eher zum Anfassen und Begreifen ein, ich selbst konnte mich in der Ausstellung deutlicher länger aufhalten und nachdenken als in Gießen, obwohl dort mehr Exponate stehen. Begleitet wird die Ausstellung durch die Vortragsreihe „Faszination Mathematik“, in deren Rahmen Professoren Mathematiker und ihr Werk vorstellen. Außerdem läuft derzeit ein Ferienquiz „Zahlen, Zeichen, Zaubertricks“ und demnächst soll ein Bilderwettbewerb zum Thema „Mein Bild von der Mathematik“ starten.
Wer sich diese Sonderausstellung ansehen möchte, hat dazu noch Gelegenheit bis zum 17. Oktober im Naturhistorischen Museum, Reichklarastraße 10 in Mainz. Das Museum hat geöffnet dienstags 10-20 Uhr, mittwochs 10–14 Uhr und donnerstags bis sonntags 10–19 Uhr. Weitere Informationen findet man auch im Internet unter www.mathematik-begreifen.de.
Zum Abschluss wird am 17. Oktober auch noch mal ein Familientag stattfinden, mit Vorträgen, Knobelaufgaben, mathematischen Zaubertricks und vielem mehr. Übrigens eignet sich die Ausstellung auch gut als Ziel für Klassenausflüge wie zum Beispiel Wandertage. Der Eintritt ist frei, es wird jedoch um eine Anmeldung beim Museum gebeten. An den Vormittagen stehen auch Studierende der Uni für Fragen zur Verfügung.
Auf jeden Fall viel Spaß beim Mathematik begreifen!