Anfang Juli führte die Klasse 6c eine spannende Exkursion zur jüdischen Synagoge in Niederzissen durch. Dies beinhaltete eine Fahrt mit der Brohltalbahn (dem sogenannten „Vulkan-Expreß“), den Besuch der Synagoge, einen kleinen Imbiss im Nachbarort sowie eine Zeugnisübergabe der ganz besonderen Art.
Initialpunkt für den gemeinsamen Ausflug war die Behandlung von John Boynes Roman „Der Junge im gestreiften Pyjama“ im Deutschunterricht von Frau Schilasky. Bereits die Fahrt mit der Bahn bot den Schülern eine schöne Gelegenheit, die Landschaft zu genießen und sich auf das bevorstehende Erlebnis vorzubereiten, nicht zuletzt, weil zwei Vertreter des Kultur- und Heimatvereins Niederzissen die Schüler auf ihrem Weg dorthin begleiteten und ihnen Fragen beantworteten. Als Lokführer boten sich Herr Lingen und Damian Huber (seinerseits Schüler der Klasse 6c) an und boten somit einen exklusiven Einblick in das Reisen mit der historischen Brohltalbahn.
Als die Gruppe die Synagoge erreichte erhielten sie einen Einblick in die traurigen Einzelschicksale der jüdischen Bewohner von Niederzissen während des 2. Weltkrieges. Beeindruckend war für die Schüler die Möglichkeit, original erhaltene Artefakte und religiöse Gegenstände aus vergangenen Zeiten zu sehen. Sie konnten die Synagoge betreten, sich mit der Atmosphäre vertraut machen und einen Einblick in das religiöse Leben der jüdischen Gemeinde gewinnen. Insbesondere aber die Nähe des Vortrages hielt die Schüler dazu an, gebannt zu lauschen und interessiert Fragen zu stellen, bevor sie das kleine Museum im Nebenraum auf eigene Faust erkundeten.
Nach der Führung war es Zeit für eine wohlverdiente Pause und einen Imbiss. Die Klasse machte sich auf den Weg in den Nachbarort, um sich bei wohlverdienten Pommes Frites zu stärken. Im Anschluss an die Erkundung der Synagoge und die Pause wurde die Zeugnisvergabe auf unkonventionelle Weise durchgeführt: Im Personenwagon des „Vulkan-Expreß“. Dies war eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Zeugnisvergaben in der Schule und sorgte für eine angenehme und freudige Stimmung.
Die Exkursion zur jüdischen Synagoge in Niederzissen war für die Schüler der 6c eine bereichernde Erfahrung. Sie erhielten nicht nur einen Einblick in die jüdische Kultur und Geschichte, sondern konnten auch ihre Klassenkameraden und ihren Lehrer in einer anderen Rolle kennenlernen. Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal herzlich bei Thomas Lingen, ohne dessen Planungstalent in den stressigen Wochen des Schuljahresabschlusses diese Exkursion nicht möglich gewesen wäre. Ich bedanke mich zudem bei der Brohltalbahn und bei dem Kultur- und Heimatverein Niederzissen dafür, dass die uns dieses Erlebnis sogar kostenlos ermöglicht haben.