Aktuelles am RWG Neuwied

SolidAHRität am Wandertag

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Am Wandertag unserer Schule, am 28.09.21, sind wir, der Deutsch-Stammkurs der MSS 13 bei Herrn Kremer, in Richtung Ahrweiler aufgebrochen, um dort den Menschen zu helfen, die durch ein Hochwasser vor zwei Monaten ihre Häuser und ihr ganzes Hab und Gut verloren haben und die nun oft um ihre gesamte Existenz bangen müssen. Wie genau wir helfen können, das wussten wir selber alle noch nicht.

 Um ca. 9:30 Uhr trafen wir am Helferparkplatz am Innovationspark Rheinland ein. Dort waren wir zunächst alle überrascht, denn durch ehrenamtliche und freiwillige Mitarbeiter*innen ist eine große Helfer-Community entstanden, die nicht nur den Shuttle ins Tal hinein organisiert hatte, sondern auch kostenloses Essen und Arbeitswerkzeuge zur Verfügung stellte. Die ehrenamtliche Solidarität in und von dem Zeltdorf aus ist wirklich überwältigend: Von Handwerken bis Köchen, Ärzten und Logistikern helfen alle mit. Allerdings haben wir nach einigen Gesprächen erfahren, dass es zum jetzigen Zeitpunkt schon sehr viel weniger freiwillige Helfer*innen geworden sind und sich dies natürlich in allen Bereichen bemerkbar macht.

Nach einer kurzen Besprechung mit den Organisator*innen stiegen wir in ein Shuttle zusammen mit vielen anderen Helfern*innen, um nun tatsächlich ins Tal zu fahren. Auf der etwa 15minütigen Fahrt sind uns die Ausmaße der Zerstörung erst wirklich bewusst geworden. Obwohl es schon zwei Monate her ist, waren noch an einem Großteil der Häuser Schäden zu erkennen. Kaputte Fenster, Risse in den Wänden, verschlammtes Mauerwerk. All das gehörte noch eher zu den harmloseren Zuständen. Auf der anderen Seite war die Ahr zu sehen, wie sie jetzt wieder als kleiner und eher schmaler Fluss strömt, jedoch am Ufer Berge von Schlamm und verbogene Eisenbahnschienen die heftige Katastrophe noch erkennen lassen. An vielen Häusern waren große „Danke“ oder „Dank euch“-Schilder angebracht, was zeigt, wie wichtig den Betroffenen vor Ort die Unterstützung war und ist.

An einer Baustelle angekommen, mussten wir noch ca. 10 Minuten an der Hauptstraße entlanglaufen, um schließlich in Dernau an der Bundesstraße 7 zum Winzer Paul Schneider zu gelangen, der durch das Wasser nicht nur um sein Haus, sondern vor allem um seine Weinreben im Gebiet Burgauel bangen muss, da davon seine gesamte Existenz abhängt. Er erzählte uns, dass er seit 30 Jahren Winzer ist und jetzt erst in 2 Jahren damit rechnet, wieder ernten und Wein machen zu können. Seine Weinstöcke stehen nicht am Berg, sondern in der Ebene. Dementsprechend stark waren und sind sie betroen, sodass sie am Stamm von ungefähr 20 Zentimetern Schlamm zugeschüttet worden waren, der sich wie eine Decke auf das Feld gelegt hatte. Die Spätlese musste er dadurch leider schon verloren geben.

Nach Begrüßung und Einweisung ging es auch schon los. Unsere Aufgabe bestand darin, die Stämme von dem Schlamm zu befreien, jedoch gleichzeitig darauf zu achten, dass durch die Schippen der Wein zum einen nicht verletzt und zum anderen wirklich nur der Schlamm und nicht der Mutterboden mit abgetragen wird. So begannen wir also, uns zu zweit oder zu dritt in die Reihen zu stellen und den Schlamm heraus zu schippen. Da es die Tage zuvor geregnet hatte, war der Boden noch etwas mehr verdichtet. Somit war es an manchen Stellen sehr schwierig den Schlamm und Matsch abzutransportieren.

Dass der Schlamm aus dem Feld weg muss, liegt vor allem daran, dass er Toxide, also Schadstoffe enthält, die dem Wein schaden. Deshalb war es sehr wichtig, Handschuhe zu tragen und sich während der Arbeit nicht in das Gesicht zu fassen. Insgesamt haben wir also mehrere Stunden den Schlamm heraus geschippt und nach und nach auf einen Haufen geworfen, dieser Schlamm wird dann immer mal wieder von einem großen Transporter abgeholt und weggefahren.

Gegen Mittag kam einer der Helfer und hat etwas zu Essen gebracht und danach ging es weiter. Am Ende hat Paul Schneider, genannt „Paul Auel“, noch einige Worte an uns gerichtet; er war sehr dankbar für unsere Hilfe und fand es nicht selbstverständlich. Durch persönliche Gespräche haben wir erfahren, dass er seine Bekannten und Nachbarn unterstützt hat und dabei sein Weingut, seine komplette Existenz, in den Hintergrund gestellt hat. Er zeigte sich als sehr hilfsbereit und stellte die Interessen anderer über seine eigenen. Nun muss aber auch ihm geholfen werden, damit er hoentlich in (frühestens) zwei Jahren seine nächste Weinernte hat und wieder Geld verdienen kann. Er bot uns an, dass nächstes Jahr jeder der Helfer*innen eine Patenschaft für einen Rebstock übernehmen könne, was wir für eine sehr schöne Idee halten.

Um 16 Uhr ging es mit dem Helfer-Shuttle dann wieder zurück zum Parkplatz und anschließend wieder nach Hause.

Der Tag im Ahrtal hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich solidarisch zu engagieren, vor allem auch weil viele von uns Bekannte aus der Region haben und es räumlich sehr nah bei uns ist. So eine Katastrophe könnte auch jederzeit uns treen, und Unterstützung wünscht man sich in so einer Situation auf jeden Fall.

Noch immer sind die Folgen klar zu erkennen und jede Hand kann gebraucht werden. Wir haben uns einfach unter https://www.helfer-shuttle.de/ gemeldet und so kann es jeder machen.

Sophia Frölich und Alina Hertling, Stammkurs D1 der MSS 13

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