Hase Hase

Das Stück

Familie Hase lebt glücklich und bescheiden im hier und morgen Frankreichs. Meint zumindest Mama, die auch den Reden der Politiker vertraut.

Aber in der 1½-Zimmer-Wohnung der Hases läuft nicht alles so, wie es sollte: Papas Arbeit, Béberts angebliches Medizinstudium, Jeannots tolle Stelle bei der EU in Brüssel, Marie gut verheiratet, Lucie auch endlich aus dem Haus, da sie heiraten wird und der Nachzügler Hase endlich auf dem Gymnasium. Alles bestens – meint Mama, die langsam erkennen muss, dass ihre heile Welt zusammen bricht. Als dann ein Kind nach dem nächsten zu hause einzieht, die Gerichtsvollzieher auftauchen, sich die Polizei ein Stelldichein gibt und auch noch Lucies verflossener Verlobter Gérard und die tüddelige Nachbarin Duperie in der Wohnung übernachten wollen, rastet Mama aus ... Ach so: Hase ist auch nicht der, der er vorgibt zu sein...

Coline Serreau versteht es meisterhaft, ihr Stück allmählich in den ganz normalen Wahnsinn kippen zu lassen ... und noch etwas darüber hinaus... Eine dynamische und spritzige Komödie mit Tiefgang!

Bilder

Probenfotos (April 2004)

Aufführungen am RWG (25./28. Juni 2004)

Aufführungan der Waldorfschule (1. Juli 2004)

Hinter den Kulissen

Presse

Vor der vollbesetzen zum Schauspielhaus umfunktionierten Aula des Rhein-Wied-Gymnasiums präsentierte die AG Theater und Improvisation kürzlich ihre neueste Produktion „Hase Hase" von Coline Serreau. Ein aktionsreiches Stück, dem absolut kein bisschen Bezug zur Aktualität fehlt: Eigentlich lebt Familie Hase, zunächst bestehend aus Papa (Marco Brack), Mama (Marianne Paki), Bébert (Anton Denisow) und Hase Hase (Johannes Huth), den Umständen entsprechend gut, in einer Anderthalb-Zimmer-Wohnung in Frankreich, doch wären da nicht noch drei weitere Kinder und ihre Probleme, Vaters langersehnte Gehaltserhöhung, die nicht eintritt und die ständig nervenden Gerichtsvollzieher an der Haustür. Nacheinander platzen zunächst Jeannot (Sebastian Schilasky), verfolgt von der Polizei, und wenig später auch die beiden Töchter Marie (Lisa Hauschild) und Lucie (Miriam Neumann) zur Wohnungstür herein, um„in den nächsten Wochen hier zu wohnen".

Ein Besuch dieser Vorstellung lohnt sich auf jeden Fall, ist der AG Theater und Improvisation unter der Leitung von Deutschlehrerin Sibylle Brandl, die auch die Regie innehat, nach dem großen Erfolg im letzten Jahr erneut ein absolutes Hochlicht am Theater-Himmel gelungen. Ohne Zweifel sind die Hauptrollen bestens besetzt, was ein begeistertes Publikum am Ende mit langem Beifall und Standing Ovations attestiert. Ein wichtiger Faktor spielt hierbei wahrscheinlich auch die extra von Mitgliedern eingebauten Improvisationen, die auf ihre eigene Sprache abzielen, und die hochaktuelle Brisanz in Bezug auf unser Heute. In Anbetracht der Tatsache, dass man es hier immer noch mit Laien zu tun hat, die vielleicht in einem Schuljahr innerhalb der AG ihr Talent entdeckt haben oder sich durch Improvisation auch in Szenen, wo der Text mal nicht ganz so flüssig sitzt, zu helfen wissen, muss man diese Leistung, die schauspielerisch fast an Profi-Theater grenzt, anerkennend honorieren. Bleibt zu hoffen, dass auch im nächsten Schuljahr einige Schüler den Spaß am Theaterspielen bekommen bzw. behalten und so weiterhin eine lebendige, gut zusammenarbeitende Theater-AG am RWG besteht, die im Übrigen samt Leiterin jede Menge Freizeit nur aus Spaß an der Freude dafür opfert.

(Carsten Hösler in der damaligen Schülerzeitschrift)