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Abenteuer Fluss – oder auch Überleben für Anfänger

  • 10 Juli 1998 |
  • geschrieben von  Schülern der MSS 12

20180708 EPaedAbenteuerFluss 1Was an der Schule unter dem harmlo(o)sen Namen Kanutour bekannt ist, bedeutet für den, der es erlebt hat, weit mehr. Wir sind zwar vom 8. Juli bis zum 10. Juli 1998 auf Glan und Nahe rumgepaddelt, aber das beschreibt nicht, was wir in diesen drei Tagen wirklich gemacht haben. Eigentlich war unser Trip in die Pfalz ja auch keine Bootstour, sondern Erlebnispädagogik.

Jetzt werdet Ihr Euch sicher fragen, was Schule mit einem Erlebnis zu tun hat. Als wir, das heißt zehn Schüler aus der MSS 11 und zwei aus der MSS 12, mit Frau Abendroth, Frau Bernhard, Herrn Brosowski und Herrn Loosen wussten das auch noch nicht so genau. Im Gepäck hatten wir soziales Engagement, etwas zu essen, eine gewisse Sportlichkeit, (noch) trockne Klamotten, den Mut, sich auf etwas Neues einzulassen und die Fähigkeit zu schwimmen. Das und viel gute Laune waren die Grundausrüstung. Nachdem wir am Paul-Schneider-Gynmasuim in Meisenheim am Glan angekommen waren, zogen wir uns um und fuhren mit dem Bus zum Ort des Geschehens. Wir waren richtig gespannt auf unseren reißenden Gebirgsbach und haben ziemlich dumm aus der Wäsche geguckt, als wir mit unseren Kanus das Dickicht von Gebüsch durchquert hatten und uns das Rinnsal so betrachteten.20180708 EPaedAbenteuerFluss 4

Aber das war ja alles gar nicht so einfach, denn gut Vorsätze allein genügen nicht. Jetzt kam es darauf an, mit drei Leuten ein Boot zu steuern. Einige waren schon mal gepaddelt, aber die meisten mussten sich erst langsam mit dem ungewohnten Schaukeln und dem Paddel anfreunden. Nach circa drei Stunden mit einigen Wettrennen (die auch manchmal im Gebüsch endeten!) und Strom-aufwärts-Wettbewerb, waren wir am Ziel. Das „Abenteuer Wasser" machte seinem Namen alle Ehre: Zwei von uns und unser Bootsführer hatten den Wettbewerb nicht trocken überstanden und waren ein bisschen schwimmen gegangen. Aber das war nicht so schlimm, da es ja für einen echten Abenteurer nichts Schöneres gibt, als sich hinter einem lichten Gebüsch ganz umzuziehen.

Abends ging es dann richtig los: Mit Isomatten bewaffnet standen wir etwas unsicher, den kommenden Dingen harrend, in der Turnhalle. Bei den Aufgaben, die uns die Lehrer stellten, verloren wir bald unsere Scheu und fühlten uns als Gruppe. Es ist schwer zu beschreiben was wir alles gemacht haben, das beeindruckendste Erlebnis war folgendes: 20180708 EPaedAbenteuerFluss 3Einer legt sich auf den Boden, der nächste legt sich daneben, aber nicht Schulter an Schulter, sondern Kopf an Kopf im 180°-Winkel, dann strecken alle die Arme nach oben, auf diese legt sich ein Gruppenmitglied und wird auf Händen an das andere Ende befördert, dann schließt er sich hinten an die Kette an. Das Besondere daran war, dass man sich ganz auf die anderen verlassen musste. Wenn man das akzeptiert hatte, war es ein tolles Gefühl.

Am nächsten Tag paddelten wir weiter Richtung Niederhausen. Es fünktionierte immer besser, aber auf einem Fluß kann man ja nicht nur paddeln! Mittags blickten wir unserem größten Abenteuer ins Auge. Wir stiegen alle aus den Kanus aus und nachdem wir einige Rätsel gelöst hatten, war es unsere Aufgabe uns (natürlich gut gesichert) von einer alten Eisenbahnbrücke in ein Kanu auf dem Fluß abzuseilen. Auch hier war vielen mulmig zu Mute, aber wenn man sich einmal überwunden hatte, fühlte man sich richtig gut. Nach einigen Metern paddeln ging es weiter: Jetzt mussten wir an einer von einer Brücke heruntergelassenen Strickleiter vom Boot nach oben klettern. Leider bekam einer von uns zu spüren, dass der Weg nach unten leichter ist als der nach oben und plumpste ins Wasser. Weiter ging es mit drei Mann in einem Boot, aber nur noch zwei Paddeln und zwei Augenbinden. Der vordere und der hintere Abenteurer bekamen je ein Paddel und mussten sich die Augen verbinden, in der Mitte saß der sehende Steuermann und dirigierte sicher zum Ziel. 

Am nächsten Tag paddelten wir nicht mehr weiter, sonder lösten am Vormittag noch mehr Gruppenaufgaben. Der krönende Abschluß war Folgendes: 20180708 EPaedAbenteuerFluss 2Es gab eine große Plane, jede Menge Luftballons und Klebeband, daraus sollten wir ein Floß bauen und damit fahren!

Es würde zu lange dauern und sicher zu sehr ausarten alles zu erzählen, aber das Wichtigste waren auch gar nicht das Paddeln und die Spiele an sich. Nein, das Wichtigste war, dass jeder einzelne von uns für sich persönlich etwas gelernt hatte. Sicher war es bei niemandem das Gleiche, aber jeder konnte von diesem Erlebnis der ganz anderen pädagogischen Art profitieren. Es hat uns beigebracht, wie schön es sein kann, sich auf andere zu verlassen oder wie fähig wir sind im Team zu arbeiten oder wie lange wir es mit anderen auf engen Raum aushalten oder...

Ein ganz dickes Lob geht an unsere vier Erlebnispädagogen, die uns in knapp drei Tagen so viel beigebracht haben, wie man es in der Schule kaum fürs Leben lernen kann.

 

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