Viele Religionen kennen es als Symbol: Das Labyrinth. Im Gegensatz zum Irrgarten gibt es lediglich einen Weg und ein Ziel – die Mitte. Leicht verständlich, dass dieser Weg oft mit dem eigenen Lebensweg gleichgesetzt wird: Da läuft man auch nicht direkt auf das Ziel zu – es gibt Wendepunkte, manchmal meint man, dass man das Ziel nie mehr erreicht, sich eher immer weiter davon entfernt. Und dann gibt es zwei Wendungen und man steht in der Mitte.
So auch beim Labyrinth, dass sich seit der letzten Schulwoche auf dem Osthof (hinter dem alten Platanenhof) befindet. Mit einem Durchmesser von 12 m lehnt es sich an die alten gotischen Labyrinthe der großen Kathedralen an und seine Öffnung liegt – wie in den Kirchen auch – nach Westen. Nach alter Vorstellung kommt das Übel aus dieser Richtung und verfängt sich dann in den Wirren des Labyrinths, das bei den gotischen Kirchen im Mittelgang zu finden ist.
„Unser" Labyrinth, das die Mädels der 11er-Projekttage aufgemalt haben, ist nach dem Vorbild des Labyrinths in der Kathedrale von Chartres (südlich von Paris) konstruiert, hat jedoch eine wichtige Abwandlung: In der Mitte endet es in einer Spirale.
Man kann es gut alleine gehen. Noch spannender wird es jedoch, wenn man es in einer Gruppe von mindestens 10 Personen geht – dann werden die Verwirrungen und Wendungen deutlicher. Eine Variante ist auch, dass die erste Person die Augen offen hat und die nachfolgenden mit geschlossenen Augen in einer Reihe hinterher gehen (mit der Hand auf der Schulter des Vorgängers). Viel Spaß dabei!