Darstellendes Spiel

Einladung zum Schwarzlichttheater

  • 07 Juli 2021 |
  • geschrieben von  Patrizia Geisbe

SchwarzlichtLeidenschaftliche DS-Schülerinnen und -Schüler sind in Zeiten von Corona wahrlich gebeutelt, denn das praktische Arbeiten, das für viele Jugendliche ein Grund für die Wahl des Faches war, musste in diesem Schuljahr aufgrund der Fernunterrichtphasen immer wieder ausfallen und durch Theorie-Exkurse in die Theatergeschichte ersetzt werden.

„Darstellendes Spiel lebt normalerweise auf ganz besondere Art die Verzahnung von Praxis und Theorie“, erklärt Fachkonferenzleiter Clemens Deppe.

Leider ist seit der Corona-Pandemie im Fach alles anders. Nicht zuletzt waren und sind Proben und Aufführungen aufgrund des Corona-Hygieneplans nahezu unmöglich: „Wir müssen medizinische Masken tragen und Abstand halten, da können wir nicht mit Mimik arbeiten – ein so wesentliches Ausdrucksmittel im Theaterspiel. Auch deutliches Sprechen und sprecherisches Ausprobieren ist durch die Masken eigentlich nicht möglich“, klagen die Schülerinnen und Schüler.

Eine Lösung sah die Fachschaft Darstellendes Spiel im Schwarzlichttheater:

„Schwarzlichttheater ist Objekttheater. Der Akteur selbst steht nicht im Mittelpunkt, sondern in Gleichwertigkeit mit den Objekten. Das heißt, es gibt keine Sprache und auch keine Mimik. Die Darsteller und Darstellerinnen tragen weiße Neutralmasken und müssen nicht sprechen, sondern die Handlung, ihre Gefühle und Aussagen mit den Techniken der Pantomime vermitteln. Die Proben und letztendlich die Aufführung einer Schwarzlichtinszenierung gehen konform mit dem Corona-Hygieneplan, da die Schülerinnen und Schüler medizinische Masken unter den Neutralmasken tragen können und ohnehin nicht sprechen. Auch Abstände sind gut einzuhalten. Corona gibt uns quasi eine Einladung zum Schwarzlichttheater“, erklärt Christine Hahn, die sich mit ihren DS-Kursen in der MSS 11 und 12 dem Projekt Schwarzlicht widmete.

„Mir hat die hohe Ästhetik der Schwarzlicht-Aufführungen besonders gefallen“, schwärmt Motassem Morsli aus der MSS 11. „Die Farbgestaltung, die im Schwarzlicht möglich ist, schafft einfach eine ganz besondere Atmosphäre.“ „Nach der Theorie im Fernunterricht habe ich mich sehr über praktisches Arbeiten gefreut“, bekräftigt Felix Fleischer (MSS 12). „Es war auch einfach mal genug Theorie.“

„Frau Hahn hat uns von Anfang an klargemacht, dass eine gelungene Schwarzlichtinszenierung immer eine Ensembleleistung ist. Es gibt nicht den oder die Hauptdarsteller, die das Lob und die gute Note einstecken, und die anderen sind Randfiguren. Die sogenannten „Helferlein“, die für das Publikum schwarz gekleidet im Schwarzlicht verschwinden und die Objekte fliegen lassen, sind für die Aufführung genauso wichtig wie die Darsteller, die man auf der Bühne sieht. Das ist toll! Es ist ein ganz besonderes Gemeinschaftsgefühl,“ findet Zarin Chowdhury (MSS 11).
„Zuerst haben wir Pantomimetechniken gemeinsam mit Frau Hahn geübt, damit wir lernen, eine Handlung und Gefühle der Figuren ohne Sprache auszudrücken“, berichtet Maksim Markovic (MSS 12). „Dann hat Frau Hahn einige Gedichte vorgelesen und im Raum an verschiedenen Stellen ausgelegt und wir sollten uns zu dem Text stellen, der uns angesprochen hat. So haben sich dann die Arbeitsgruppen ergeben – quasi über den Inhalt der Gedichte.“

„Ich lege bei den Aufführungen Wert auf Taktgefühl und Timing, auf die Gestaltung und den Symbolgehalt der Objekte, auf die Gleichwertigkeit zwischen belebten Objekten und dinghaften Darstellern und Darstellerinnen, präzise Ausführung der vermittelten Pantomimetechniken, die besonderen Regeln fürs Maskenspiel, die Musikauswahl, die Gestaltung des Bühnenbildes, Schaffung einer Spannungskurve und die Komplexität der Handlung selbst. Für meinen DS-Kurs in der MSS 11 war dies die erste kleinere Inszenierung, während mein Kurs in der MSS 12 auf etwas mehr Erfahrung zurückblicken kann. Beide Gruppen haben sehr sehenswerte Ergebnisse produziert, die man sich unter den nachfolgenden Links anschauen kann“, lobt Christine Hahn. „Bemerkenswert sind auch die Themen, die die Jugendlichen aus der Textauswahl am meisten angesprochen haben: Depression – eine Krankheit, die für Freunde des Betroffenen mit einer gewissen Ohnmacht einhergeht – Liebe, die zerbricht – ein Appell an Hilfsbereitschaft sowie der Verweis darauf, dass man sich beim Helfen nicht vollkommen selbst vergessen sollte. Das ist schon sehr aussagekräftig für unsere Zeit, denke ich. Aber es gibt auch etwas Leichteres: eine wirklich unterhaltsame und humorvolle Darstellung von Goethes ‚Der Zauberlehrling‘.“

Und da wir leider keinen Schwarzlicht-Theaterabend live und unter Schulöffentlichkeit veranstalten dürfen, hat Frau Hahn Videoaufnahmen der Inszenierungen angefertigt, die in Kürze hier veröffentlicht werden. Am Donnerstag, den 15.07., sind alle Klassen herzlich eingeladen, an einer Vorführung dieser Aufnahmen in den Räumen 223 und 210 teilzunehmen und die Werke dann auch mit den DS-Schülerinnen und -Schülern nachzubesprechen.

 

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