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Die Fußball WM - Wo bleibt die Moral?

WMMontag, read-weekly-gossip-Tag,

also hey RWG!

Wie ihr wahrscheinlich bereits alle wisst, hat der Wettkampf um die Fußballweltmeisterschaft am 20.11.2022 in Katar angefangen. Wenn ihr dies auch nur ein bisschen verfolgt, wisst ihr vielleicht schon, was das heutige Thema sein wird.

Aber erst einmal zum Guten: Die WM ist immer eine schöne Gelegenheit, sich mit Freunden und der Familie zusammenzusetzen und für sein Fußball-Team zu jubeln. Es bringt Menschen aller Welt zueinander und macht viele glücklich. Naja, die WM ist schon immer eine große Sache gewesen.

Dennoch geht es hier um die Problematik von Katar, die kaum zu bestreiten ist. Es kann nicht genau gesagt werden, wie viele Menschen bei der Konstruktion des Stadions gestorben sind oder schwer verletzt wurden (und das sagt schon einiges aus). Man spricht von "unwürdigen Arbeitsbedingungen" mit "unzureichenden Sicherheitsbedingungen" ebenso wie von Arbeiten unter gefährlichen Umständen bei sehr hohen Temperaturen, das Leben in grauenvollen Wohnverhältnissen und der Lohn, der viel zu wenig war. Außerdem hatten die dort eingesetzten Arbeiter nicht das Recht, zu kündigen und mussten dabei noch ihre zum Teil sehr weite Anreise zum Bau des Stadions (teilweise Flüge) selbst bezahlen.

Die FIFA meinte im Mai 2017, dass sie bestrebt sind, innerhalb der Organisation und bei all ihren Tätigkeiten ein diskriminierungsfreies Umfeld zu schaffen. Wo bleibt dies? In Katar werden Frauen benachteiligt, ist Homosexualität gesetzlich untersagt und die individuelle Abgrenzung des Islams bestraft. Dann kann man sich schon denken, wie viel die FIFA an Verlässlichkeit und Integrität verliert. Aktuell ist in diesem Zusammenhang ja auch der Skandal um das Tragen bzw. Nicht-mehr-Tragen-Dürfen der "One-Love"-Kapitänsbinde zu verzeichnen.

Es kommt noch hinzu, dass Katar nicht einmal ein traditionelles Fußball-Land ist. Der Beschluss, Katar als Austragungsland zu wählen, ist (wie so Vieles in dieser Welt mal wieder) rein finanziell begründet. Beide, die FIFA und Katar, ziehen hieraus einen Gewinn.

Auf der einen Seite ist für Katar die WM eine Rieseninvestition, mit der sich das Land einen Namen im Sport-Business machen will. Auf der anderen Seite würde die FIFA mehr Interessenten durch neue Perspektiven für islamische Länder ergattern.

Was können wir nun tun?

Zum einen könnte man die FIFA mit vielen Mails und Briefen bombardieren, in denen man die Entscheidung für Katar kritisiert. Wir könnten auch aufhören, Produkte mit WM-Logos zu kaufen oder Firmen zu unterstützen, die mit der FIFA in Zusammenarbeit stehen. Zum anderen sollte man auch lieber nicht nach Katar reisen, um sich das Turnier live anzusehen.

Es ist eure eigene Entscheidung, ob ihr die WM schaut oder nicht, aber ich bitte euch einmal über die Moral dieses Handelns nachzudenken. Natürlich gibt es noch viel mehr zu sagen, aber so viel von mir für diese Woche.

Euer Blog

 

Letzte Änderung am Montag, 28 November 2022 08:59
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