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¡Feliz Pascua!

SpanienLunes - el día del blog de escuela,

entonces: ¡Hey RWG!

Wir sind wieder zurück. Nach zwei Wochen Osterferien kommt die Hälfte von uns heute, die andere Hälfte morgen zurück in die Schule. Aber heute soll es ausnahmsweise mal nicht um Corona gehen, sondern um Ostern - und zwar in Spanien. Im Moment ist Carmen bei uns an der Schule, eine Sprachassistentin aus Spanien, die uns vor den Ferien einen kleinen Vortrag über die Osterfeiertage in ihrer Heimat gehalten hat. Lasst euch von den ganzen Wörtern auf Spanisch nicht irritieren, wir versuchen, so viel wie möglich davon auf Deutsch zu übersetzen.

In Spanien wird la Pascua, das Osterfest, eine ganze Woche lang gefeiert. Die Semana Santa (Karwoche)fängt am Domingo de Ramos, also Palmsonntag, an und endet eine Woche später, am Domingo de Resurección (Ostersonntag). Besonders wichtig ist die Madrugá, was so viel wie "Morgengrauen" heißt. Es ist die Nacht von Gründonnerstag auf Karsamstag, in der die wichtigsten Prozessionen stattfinden.

Prozessionen sind das Herzstück der Osterfeiertage. In großen Städten wie Málaga, Córdoba oder Sevilla ziehen eine Woche lang mehrmals täglich Prozessionen durch die Straßen, während unzählige Menschen am Straßenrand stehen und zusehen. Dies geschieht meist in vollkommener Stille, abgesehen von der musikalischen Begleitung. In Andalusien werden extra für diesen Anlass Trauermärsche komponiert, welche dann von Trommeln und Hörnern gespielt werden.

Während die Prozession vorbeizieht bekreuzigen sich viele Menschen, einige fangen an zu weinen, manche gucken auch einfach nur still zu oder versuchen den Paso zu berühren. Es ist ein sehr persönlicher Moment für jeden einzelnen.

Organisiert werden sie von Hermandades oder Cofradías, Bruderschaften, die zwar der Kirche angeschlossen sind, aber auch viele soziale Aufgaben übernehmen.

Im Zentrum der Prozessionen stehen die Pasos. Sie sehen ähnlich aus wie ein Tisch oder ein Altar, darauf sind lebensgroße Statuen, die eine Stelle aus der Ostergeschichte darstellen.

Unter dem Paso befinden sich zwischen 35 und 50 Costaleros und Costaleras, Träger*innen, die sich beim Tragen des Pasos abwechseln. Der Name kommt von dem Wort Costal (Sacktuch), welches die Menschen wie eine Mütze tragen, um ihren Kopf zu schützen. Bei wirklich großen Prozessionen, wie sie zum Beispiel in Málaga stattfinden, reicht das aber nicht. Die Pasos dort wiegen bis zu 4 Tonnen und werden von bis zu 250 Hombres de trono getragen.

Außerdem begleiten Nazaranos, Büßer, den Zug. Sie erkennt man an ihren traditionellen Gewändern mit Spitzhaube (die Caroza). Oft tragen sie Kerzen oder andere Insignien.

Zuletzt gibt es noch Penitentes, ebenfalls Büßer, welche ein Holzkreuz auf der Schulter tragen. Auch sie haben eine Tunika mit Coroza, diese ist jedoch nach hinten abgeklappt, weshalb man sie gut unterscheiden kann.

Wichtig zu wissen ist, dass diese Prozessionen und großen Feierlichkeiten nicht in ganz Spanien stattfinden, und auch nicht überall groß gefeiert werden. Besonders in Andalusien wird la Pascua groß gefeiert. Für viele Menschen ist es eine große Katastrophe, dass die Osterprozessionen nun schon das zweite Jahr in Folge nicht stattfinden konnten. Doch die Chancen stehen gut, dass es im nächsten Jahr wieder gefeiert werden kann. Und falls ihr noch nicht wisst, wo ihr eure Osterferien 2022 verbringen sollt, habt ihr jetzt eine Inspiration mehr!

Wir wünschen euch allen einen guten Start in die Woche, bleibt gesund und bis nächsten Montag

euer Blog

PS: Ihr kennt Feste oder Feierlichkeiten, die in Deutschland eher unbekannt sind, aber für euch, Familie oder Bekannte eine große Rolle spielen? Wir würden uns freuen, wenn ihr eure Traditionen mit uns teilen möchtet! Ihr könnt uns entweder eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schreiben oder Frau Hahn in der Schule ansprechen.

Letzte Änderung am Mittwoch, 14 April 2021 09:30
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