Hey, RWG!
Wo wart ihr gestern? An Gleis 9¾, im Hogwartsexpress oder in der großen Halle, bei dem Eröffnungsbankett? Nein? Ich auch nicht. Mal wieder ist ein Sommer zu Ende gegangen, ohne dass eine Eule kam und einen Brief gebracht hat, wieder ein Sommer, ohne dass wir in der Winkelgasse für das neue Schuljahr einkaufen gehen können. Ein Jammer. Statt Zaubertrankkunde, Pflege magischer Geschöpfe, Verteidigung gegen die dunklen Künste oder Muggelkunde steht bei uns (mindestens) ein weiteres Jahr Biologie, Mathe, Deutsch und Sozialkunde auf dem Stundenplan.
Anstatt eines Gemeinschaftsraums haben wir einen Aufenthaltsraum – das ist ein Trost, wenn auch ein schwacher, zumal wir kein Passwort dafür wissen müssen (auch wenn das tatsächlich lustig werden könnte). Und anstatt wöchentlichen Quidditchspielen haben wir zweimal im Schuljahr ein Sportturnier, wenn auch die emotionale Bindung zu diesen Turnieren etwas schwächer ist. Wir haben keine Hippogreifs oder gar Drachen, aber wenigstens einen kleinen Schulzoo. Außerdem leben unsere Lehrer alle noch, ebenfalls ein großer Vorteil.
Die neuen Fünftklässler müssen keinen sprechenden Hut aufsetzen, um in ein Haus oder eine Klasse eingeteilt zu werden, was ihnen wahrscheinlich eine Menge Druck nimmt, aber Realtalk, die Frage, welchem Haus man angehört, ist absolut elementar.
Wir vermissen den Raum der Wünsche, eine Eulerei und Geheimgänge, aber auf die Hausgeister, den Kerker und den verbotenen Wald können wir verzichten.
Trotzdem sitzt die Trauer tief, wir werden nicht aufhören, auf unseren Brief zu warten.
Bis dahin: Schwachkopf! Schwabbelspeck! Krimskrams! Quiek!
Bis nächste Woche.
