Aktuelles am RWG Neuwied

Sternstunde am RWG faszinierte das Publikum

2020 01 16 Mieske1Sind wir allein im Universum? Wie werden Sterne geboren? Wann finden wir eine zweite Erde? All diese Fragen behandelte der Leiter des Wissenschaftsbetriebs am „VLT“ (Very Large Telescope) auf dem Berg Cerro Paranal (Chile), Dr. Steffen Mieske, ein ehemaliger RWG-Schüler (Abi-Jahrgang 1995), im Rahmen eines Vortrags in der Reihe der Rhein-Wieder Gespräche mit dem Titel „Vom RWG ans Ende der Welt: Das Paranal-Observatorium in der chilenischen Atacama“. Der weltweit führende Astronom wurde in einer vollen Aula begrüßt und die Moderation des Abends übernahm Philipp Bourgett (MSS 12).

2020 01 16 Mieske2Seinen Vortrag gliederte Dr. Mieske in sechs Themenbereiche. Zunächst definierte er die Astronomie als Wissenschaft von den Gestirnen, die nach einem Verständnis des Universums als Ganzem strebt. So zeigte er unter anderem, dass, wenn man die Geschichte des Universums in die 365 Tage eines Jahres packen, die Menschheitsgeschichte nur die letzten Sekunden vor Mitternacht am letzten Tag des Jahres ausmachen würde. Im zweiten Teil wurden interessante Fragestellungen beantwortet, die immer wieder einen Bezug zu Nobelpreisen aus den vergangenen Jahren hatten. Die Frage, ob wir allein im Universum sind, sei zum Beispiel bereits mit dem letztjährigen Nobelpreis honoriert worden: Michel Mayor und Didier Queloz erhielten die Auszeichnung für die erste Entdeckung eines Exoplaneten um einen sonnenähnlichen Stern. Mieske berichtete anschließend, dass die hauptsächliche Arbeit eines Astronomen in häufigem Nachdenken und viel Büroarbeit besteht. Bei seiner Arbeit schaue er beispielsweise nie durch ein Fernrohr. Am Anfang stünden Ideen und Neugier, die dann in Experimenten und Veröffentlichungen weiter verfolgt würden.

2020 01 16 Mieske5Nach einem kurzen Abriss über seinen Lebenslauf, in dem er während der Zeit seiner Promotion 2001 bis 2005 bereits zum ersten Mal in Chile war, berichtete er von seiner Arbeit in der 1962 gegründeten Europäischen Südsternwarte (ESO = European Southern Observatory). Neben 400 Mitarbeitern im Hauptquartier in München arbeiten 300 Wissenschaftler in der chilenischen Atacama-Wüste. Diese arbeiten jeweils für eine Woche dort, in einem Komplex, der nur mit Flügen erreichbar ist und zu dem beispielsweise auch das Wasser immer wieder herbeigeschafft werden muss. Immerhin gebe es seit kurzem E-Autos auf dem Berg Cerro Paranal. Doch die Kulisse locke auch immer wieder Prominente an. So diente im Jahr 2008 das ESO Hotel als Kulisse für einige Szenen des Films James Bond 007: Ein Quantum Trost. Eine Live-Schaltung nach Paranal rundete den spannenden Vortrag zum Abschluss ab. Elyar Sedaghati, ein Kollege von Dr. Steffen Mieske, berichtete via Skype von seiner Forschungsarbeit, bei der er die Atmosphäre des Planeten Jupiter untersucht. Die Arbeit der Astronomen soll in den kommenden Jahren weitere Unterstützung erhalten mit dem Bau des „ELT“, des Extremely Large Telescopes, das dann einen Durchmesser von knapp 40 Metern haben wird. Mit diesem könne die Suche nach Planeten und Leben im Universum weiter verbessert werden.

2020 01 16 Mieske3Nach dem Vortrag beantwortete Mieske geduldig alle Fragen der interessierten Zuhörer. Neben der Frage, ob man auch eine Mondlandung mit einem so großen Teleskop beobachten könnte (was wegen der Helligkeit des Mondes schwierig ist), war die Frage von Interesse, was mit vorüberfliegenden Flugzeugen sei und ob es eine Flugverbotszone auf dem Berg gebe. Diese sei mittlerweile nicht mehr existent, jedoch würden in den Himmel strahlende Laser kurzzeitig abgeschaltet, falls sich ein Flugzeug nähere. Die interessierten Fragen zeigten, dass das Universum und die Beschäftigung damit eine große Faszination ausüben. Dank Dr. Steffen Mieskes Sternstunde bekamen die Zuhörer an diesem Abend einen kleinen Einblick in die spannende wissenschaftliche Arbeit zu den Ursprüngen, der Gegenwart und der Zukunft unseres Universums. Dabei gelang es ihm, komplexe Theorien für ein Laienpublikum herunterzubrechen. Mit seiner gewinnenden und sympathischen Vortragsweise fesselte er seine Zuhörerinnen und Zuhörer, sodass sie seinen Ausführungen 90 Minuten lang aufmerksam und gespannt folgten.

"Wer heute Abend nicht hier war, hat wirklich etwas verpasst!", kommentiert die stellvertretende Schulleiterin Christine Hahn den Abend begeistert.

Dr. Steffen Mieske hat uns den Vortrag als PDF-Datei zur Verfügung gestellt - Vielleicht ein kleiner Trost für diejenigen, die nicht dabei sein konnten. Vielen Dank dafür!

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