Im Rahmen der Projektwoche zur Gewaltprävention des Kinderschutzbundes nahmen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 am 03.04.2019 an der Aktion „Wer nichts tut, macht mit“ teil.
Die fünf Klassen schauten sich im Kino den niederländischen Spielfilm „Der Taschendieb“ aus dem Jahr 1995 an. Obwohl der Film schon älter ist, hat dieser thematisch an seiner Aktualität nichts verloren.
Begrüßt wurden die Kinder von Ingo Weber (Polizei Neuwied) mit einem Kollegen und dem Jugendschutzbeauftragten des Stadtjugendamtes Neuwied, Horst-Dieter Robiller. Sie stimmten alle auf den bevorstehenden Film ein und erteilten unterschiedliche Beobachtungsaufträge.
„Ich freue mich auf den Film und die Kino-Atmosphäre. Wir werden aber auch etwas lernen, sonst würden wir ja nicht in der Schulzeit ins Kino gehen“, äußerte sich Selma Breuer aus der Klasse 5a im Vorfeld der Veranstaltung.
„Der Taschendieb“ ist ein Kinderfilm, der sich intensiv mit dem Thema Gewalt beschäftigt. Im Verlauf der Handlung wird dargestellt, wie ein wohlbehüteter Junge in die Spirale aus Einschüchterung, Schweigen und Mitmachen geraten kann, ohne dass seine Eltern auf die Probleme des Kindes aufmerksam werden. Es geht um Erpressung, Körperverletzung, Sachbeschädigung, um Auseinandersetzungen in der Familie, Freundschaften und eine realistische Bandbreite von „ungesetzlichem Handeln“ und dessen Auswirkungen und Folgen. Der Film thematisiert aber auch mögliche Lösungen und Handlungsalternativen, die im Anschluss, auf der Basis der Beobachtungsaufträge, gemeinsam mit Herrn Robiller und Herrn Weber besprochen wurden.
„Alex hat es ja am Ende des Films geschafft, sich von den Taschendieben zu lösen. Da hat er Mut bewiesen und ist ein Vorbild für uns“, kommentierte Leon Wins aus der Klasse 5a im Anschluss.
Simone Ibba-Dassow, Lehrerin am Rhein-Wied-Gymnasium, stellt fest: „Es ist sehr erschreckend, wie schnell Kinder und Jugendliche in diese Gewaltspirale hineingeraten können und nicht wissen, wie sie darauf reagieren sollen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass sowohl Eltern, Familie, Schule, aber auch der direkte Freundeskreis aufmerksam werden, wenn stark verändertes Verhalten zu erkennen ist. Aus diesem Grund haben wir im Anschluss an den Film genau diese Thematik noch einmal resümiert und mögliche Hilfsangebote, wie zum Beispiel Jugendämter, Polizei, „Nummer-gegen-Kummer“, eingehend besprochen. Dadurch kann den Kindern und Jugendlichen mehr Sicherheit gegeben werden.“
Nicole Baumgartner, die für die Gewaltprävention am Rhein-Wied-Gymnasium zuständig ist und den Besuch der Veranstaltung organisierte, resümiert: „Gewaltprävention und Medienerziehung werden an unserer Schule großgeschrieben. Bei dieser Veranstaltung in Kooperation mit dem Kinderschutzbund, der Polizei Neuwied und dem Jugendschutzbeauftragten des Stadtjugendamtes Neuwied wurde den Schülerinnen und Schülern aufgezeigt, wie man in eine Spirale von Gewalt und Verbrechen geraten kann und welche alternativen Handlungsmuster es für Betroffene gibt. Das Medium Film bietet dabei eine ansprechende Alternative zu den sonst üblichen rein kognitiven Herangehensweisen. Der andere Lernort, das Kino, wirkt sehr motivierend auf die Kinder. Der Besuch hat sich für uns gelohnt.“